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Wissenschaftler haben entdeckt, dass Schmerz und Vergnügen am selben Ort im Gehirn verarbeitet werden und daher wie eine Balance funktionieren. Spannend, oder?

Wenn du ein Dopamin-High erlebst, kann es sein, dass du dich nach einer kurzen Zeit, oder vielleicht auch erst am nächsten Tag irgendwie schlechter oder unausgeglichener fühlst. Das ist Teil einer ganz natürlichen Reaktion deines Körpers. Hier kannst du mehr dazu erfahren.

Lust

Schmerz

Unser Belohnungssystem

Um das Konzept der Lust-Schmerz-Reaktion besser zu verstehen, können wir am besten das (Sinn-)Bild einer Wippe verwenden.

Denn Wissenschaftler haben entdeckt, dass Schmerz und Vergnügen am selben Ort im Gehirn verarbeitet werden und so ähnlich wie eine Balance funktionieren.

Und was ist das Wichtigste an einer Balance? Genau! Sie möchte in der Waage bleiben, ausgeglichen sein. Sie will weder lange auf die eine, noch die andere Seite gekippt werden.

Lust-Schmerz-Reaktion

So ungefähr kannst du dir auch vorstellen, was sich in deinem Körper abspielt, wenn du ein Dopamin-High erlebst.

Sobald die Wippe sich durch die Ausschüttung von Dopamin auf die Seite des Vergnügens neigt …

Dreh mich um!

Balance —
Erste Phase

Die Balance neigt sich nach der
Dopamin-Ausschüttung.

Yay, und zurück!

Balance —
Zweite Phase

Als Folgereaktion aktiviert dein Körper selbstregulierende Mechanismen.

… möchte unser Körper sie automatisch wieder ins Gleichgewicht versetzen. Daher werden jedes Mal starke selbstregulierende Mechanismen aktiviert, um das Ungleichgewicht wieder auszugleichen.

Homöostase, was ist das ?

Diese selbstregulierenden Mechanismen erfordern kein bewusstes Denken oder einen bewussten Willensakt. Sie geschehen einfach – wie ein Reflex. Dieses Prinzip wird auch Homöostase genannt. Das ist die Tendenz eines jeden lebenden Systems, physiologisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten.

Diese regulierenden Mechanismen sind sogar so stark, dass sie unser Gleichgewicht nicht nur wieder herstellen, sondern darüber hinaus die Balance weiter beeinflussen.

Die Balance neigt sich also für einen Moment noch ein Stück weiter
Richtung Schmerz. Das an sich ist ein ganz natürlicher Prozess! Es werden nämlich einige physiologische Prozesse im Körper von ähnlichen selbstregulierenden Systemen gesteuert.

Die Wahrnehmung von Farben wird zum Beispiel auch von einem Gegensatz-Prozess-
System gesteuert. Wenn du dich für ca. 5 – 10 Sekunden auf den blauen Kreis konzentrierst, nimmst du danach rechts das Abbild der »gegensätzlichen« Farbe wahr. Teste es doch einmal aus!

Was passiert,
wenn wir weiter machen ?

Wir alle haben schon mal das Verlangen erlebt, nach einem Vergnügen nicht damit aufhören zu wollen. Die einfache Lösung besteht für uns meistens darin, weiter zu essen, zu spielen, zu schauen oder zu lesen. Aber daran gibt es einen Haken.

Gibst du dem Gefühl mehr Vergnügen zu brauchen jedes Mal nach, passiert folgendes: Dein Gehirn baut mit der Zeit eine Toleranz gegenüber deiner Dopaminausschüttung auf!

Das bedeutet, du benötigst immer mehr von dem, was dir Freude bereitet, um das gleiche Maß an Vergnügen zu erreichen. Diesen Prozess nennen Wissenschaftler auch Neuroadaption.

Wenn wir uns zu sehr in dieser Art des Konsums verlieren, kann die empfindliche Balance sogar dauerhaft auf die Seite von »Schmerz« geraten. In diesem Zustand fühlt sich dann leider nichts mehr so wirklich gut an.

Lust
Schmerz

Aber hier die gute Nachricht! Wenn wir unser Verlangen, nach auf Dauer schädlichen Dopaminquellen, wie z.B. intensivem Medienkonsum, verstehen und lernen, die Symptome nach einem Dopamin-High abzuwarten, kann unser Gleichgewicht auch wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehren.

[ Fazit ]
Die permanente Befriedigung unserer Bedürfnisse kann zu einer Toleranzbildung gegenüber Dopamin und einer verstärkten Wahrnehmung von Schmerz und Unwohlsein führen. Es ist daher wichtig, dass wir lernen unser eigenes Konsumverhalten zu reflektieren.

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Strategisches Spiel

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